Untergehen ist das Eine, unter der Oberfläche bleiben das Andere. ;-)

Freitag, 24. Dezember 2010

Männer, Frauen, Tankbetriebe – ein Weihnachts-Special


Der geneigte Leser möge auch »zuhören, entspannen, nachdenken« vom März/10 lesen um sich den Sachverhalt weiter zu verinnerlichen.

»Ja? Hallo? Was? Wer? Hör mir bloß auf! Ja, dir auch noch schöne Festtage. Tschüß!«

»***«

»Nein, ich versuche schon seit einer halben Stunde munter zu werden und ich bin definitiv kein bißchen genervt! Kein bißchen! Uaaaauaaahhhh!«

»***«

»Nix ist passiert! Wie auch! Doch! Weihnachten ist passiert! Gestern! Und ich versuche gerade aufzustehen! Uaauuahhh. Ach Scheiße! Mir tut alles weh. Ist ja kein Wunder. Ich bin ja schon 33.«

»***«


»Keine Ahnung. Spät oder früh. Hell war es jedenfalls noch nicht. Ich bin auch bloß auf die Couch gekrochen. Uaaauhhahhh! Ach, Scheiße! Mein Kopf! Das gibts nicht. Kannst du nicht mal fix vorbeikommen? Meine Zigaretten liegen auf dem Teppich. Bücken geht im Moment nicht.«

»***«

»Mann! Ich weiß, daß es ganz schön weit ist! 395km, um genau zu sein. Laß mal. Bleib dort. Dich kann ich jetzt hier auch nicht gebrauchen. Außer, du bringst dein Malerzeug mit. Hier hat nämlich immer noch keiner renoviert. Wer auch? Ach Fuck! Wenn ich mich nochmal hinlege, brauche ich mich nicht bücken. So komme ich an die Kippen ran. Uaaaahhhuahhh! Scheiße, mir tut alles weh! Aber so dreht sich wenigstens nichts mehr. Ob ich aufs Klo kotzen gehe? Was sagst du? Nein, bloß nicht wieder aufstehen. War der Brandfleck eigentlich schon immer im Teppich? Komisch, den sehe ich heute das erstemal. Weißt du, wo mein Feuerzeug ist?«

»***«

»Na, wo schon? Dort, wo alle alleinstehenden Frauen mit zwei Kindern auf diesem Planeten zum Heilig Abend sind: Bei ihren Eltern natürlich! Hör mir auf!«

»***«

»Nein, natürlich nicht! Dort habe ich nur Selters getrunken. Das war später, an dieser scheiß Tanke. Oh Gott, was ich mir da alles reingeschüttet habe! Mit diesem Scheißtypen! Zum Schickessengehen wollte er mich einladen! Ich könnte kotzen! Aber nicht hier. Ohne Kaffee geht früh gar nichts.«

»***«

»Nein, gar nichts. Nicht mal kotzen. Nichts. Ich knalle mir jeden früh eine Kanne Kaffee rein, damit ich halbwegs munter werde. Wie jetzt. Ich nehme dich mal mit in die Küche. Uaaaauahhhh! Meine Knochen. Mein Kopf. Meine ... Was hattest du gesagt? Wie spät ist es jetzt? Ach du Scheiße! Vor einer halben Stunde sollte ich bei meinen Eltern sein. Den Kleinen wieder abholen. Da war das Klingeln vorhin doch das Telefon. Mal schauen – zwei verpaßte Anrufe. Scheiße, so wie ich die kenne, sind die jetzt auf den Weg hierher. Aber eh die loskommen und fertig werden – da habe ich noch Zeit für einen Kaffee. Wo war die Küche? Was sagst du?«

»***«

»Ja, ich weiß, die Treppe runter und dann ... Wohnst du hier oder ich? Mann! Ach, der Franz wurde reich beschenkt. Keine Sorge. Dafür haben meine Eltern und sein Papa tief in die Tasche gegriffen. Mensch, was will der mit deinem alten Computer? Der kommt nächstes Jahr erst ... AAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHH!!!«

»***«

»Nein! Nicht die Knochen! Der Kopf! Mein Gesicht! Hier hängt ein Spiegel! Oh mein Gott! Ich sehe aus! Ich muß gleich kotzen! Was ist denn das für eine Schramme? Als hätte ich gestern mit dem Rauhputz im Bad gekuschelt! Aber einen Knutschfleck ...? Nein, wenigstens was. Kaffee! Intravenös! Dann kalt duschen und ... AAAAAAAAHHHHHHH!!!«

»Nein! Der Spiegel hängt noch. Die Küche! Was ist denn hier passiert? Hier siehts aus! Das kann unmöglich ich gewesen sein. Ich träume ja wohl! Kneif mich mal!«

»***«

»Ich bin munter! Munterer kann man nicht sein! Meine Eltern kommen gleich. Hier siehts aus wie Bombe! Das war meine Große. Melanie...e...e! Määäähhlaaniieeee!!! Was war hier los! Wieso liegst du noch im Bett? Um diese Zeit? Was? Was?«

»***«

»Nein, keine Ahnung. Woher soll ich das wissen? Oh mein Gott! Hier siehts ...«

»***«

»Natürlich weiß jede Mutter, wie alt ihre Tochter ist. Nur ich nicht! Ich habe keine Tochter! Im Moment zumindest nicht. Weißt du, wie es hier aussieht? Sie wollte, nachdem wir bei unseren Eltern schon gegessen hatten, sich hier noch ein paar Spaghetti machen. Aber hier siehts aus, als wenn eine Pizzabude explodiert wäre! Määähhhlanieeee! Du gehst nicht erst duschen! Die Oma kommt gleich! Doch du gehst duschen! Und du nimmst die Küche mit ins Bad!«

»***«

»Na deinen Humor möchte ich haben! Ich will gar nicht wissen, was es da zu lachen gibt. Mir ist zum Heulen zumute. Braucht man für Spaghetti Kaffee? Und wenn ja, wieviel? Im Kühlschrank steht keiner. Der ist leer.«

»***«

»Was gibt es da zu lachen? Neben der Mikrowelle steht nur das Katzenfutter – doch hier ist der Kaffee. Kennst du jemanden der für Lau Mikrowellen repariert? Oder den Abfluß? Der ist nämlich immer noch kaputt. War klar. Die Filtertüten sind alle. Die braucht auch kein Mensch, weil die Kaffeemaschine auch nicht mehr geht. Bleibt türkisch aufbrühen. Meellaaaaaniieeeeee! Kommst du endlich mal? Ich weiß nicht, wenn ich mich hier so umsehe ... Die wird mir auch immer ähnlicher. Oh Gott! Ich will nicht mehr ...«

»***«

»Ja doch. Sie ist 15. Zumindest habe ich das so in Erinnerung. Gestern habe ich ihr fast meine gesamten alten Klamotten geschenkt. Sonst hat sie nichts bekommen. Außer von ihrer Oma. Von der gabs ein paar Bettlaken für die Aussteuer.«

»***«

Sie hat ein Ding an der Waffel! Nicht wir! Was denkst du, wer meine Klamotten anhat? Sie! Immer wenn sie nichts mehr zum Anziehen hat, weil ihre Klamotten sich verdreckt in ihrem Zimmer stapeln, borgt, ja borgt sie sich welche von mir. Nur, das ich davon nie etwas weiß! Jetzt habe ich auch nichts zum Anziehen mehr, weil sich meine Klamotten auch bei ihr stapeln! Das sind inzwischen 6 Hosen, 4 T-Shirts – sogar der gute Wacken-Fetzen –, 5 Pullover, 2 Jacken, 3 BHs und die Schlüpfer habe ich gar nicht mitgezählt! Das kann sie jetzt alles behalten. Die hat ein Ding an der Waffel!«

»***«

»Nein! Ich werde mich hüten, ihr Zimmer zu betreten. Wer weiß, was mich da noch so alles erwartet. Sie muß ja darin schlafen und nicht ich. Es ist ihr Problem, wenn sie nie etwas zum Waschen rausgibt. Da kaufe ich mir eben ein paar neue schicke Sachen. Fertig! Määääääählanieeeeeeee! Bist du endlich fertig mit duschen? Dann entsorge endlich die Sauerei hier! Die Oma kommt gleich! Der Opa sicher auch! Mit dem Franz! Nein, ich weiß nicht, wo du mein Schminkzeug hingetan hast! Ist es denn die Möglichkeit ...«

»***«

»Nein! Das sehe ich gar nicht ein! Das ist meine Wohnung. Da schließe ich meine Schränke nicht zu. So weit kommt es noch! Nein, irgendwann in den nächsten Tagen ist ihre Bude restlos zugemüllt. Dann muß sie ihre Klamotten ins Bad verlagern. Da wasche ich die einfach mit und fertig! Bis dahin halte ich noch durch! Meeelanieee! Kommst du endlich? Ich fasse hier nichts an! Das ist dein Dreck! Uaaaahuhuhuaaa! Mein Kopf! Das Rumgeschreie! Wäre ich gestern bloß zu Hause geblieben!«

»***«

»Ach das Übliche. Wie jedes Jahr zu Weihnachten. Punkt 16.00 Uhr sollten wir bei meinen Eltern sein. Da waren wir auch. Allerdings zu spät. Wie immer. Da fingen die schon an rumzunerven. Der Kaffee wäre kalt geworden und so. Dabei war der noch nicht mal gekocht. Das übliche Hickhack eben. Seit 30 Jahren überlegen die sich, wann und wie sie sich scheiden lassen. Immer kommt was dazwischen. Erst mein Geburtstag, dann der meiner Tochter, Weihnachten usw. Immer sind alle anderen schuld, daß sie das Event noch nicht durchgezogen haben. Meistens natürlich ich. Die Tochter, wegen der man sich hat nicht scheiden lassen können. Melanie! Bist du noch im Bad?«

»***«

»Ja, natürlich ist das normal. Das geht jedem so. Aber müssen die dann zum Heilig Abend so penetrant auf Harmonie und glückliche Familie machen? Das ist doch ätzend! Und dann fangen sie gewöhnlich an, auf mir rumzuhacken. Wann ich endlich mal wieder einen Mann hätte, das wäre doch so schön, zu Weihnachten in Familie, ob denn etwas in Aussicht wäre, die Kinder bräuchten doch einen Vater und sie würden uns zu Weihnachten auch gern mal besuchen kommen. Diese ganze beschissene Palette hoch und runter. Aber dieses Mal: Nichts! Null, Zero, kein Wort davon haben sie fallengelassen.«

»***«

»Ich? Na, 33. Das weißt du doch! Was soll denn das heißen? Na klar. Erst dachte ich, die sind zu Vernunft gekommen und warten einfach ab, bis ich mit einem Mann so weit bin und ersparen sich einfach ihre Vorwürfe ...«

»***«

»... aber dann zur ... Was gibts da zu Lachen? Ich finde das nicht komisch! Dann zur Bescherung – das war der Hammer! Weißt du, was ich von ihnen bekommen habe? Weißt du das?«

»***«

»Woher weißt du das? Ja, als wäre ich eine alte vertrocknete Jungfer, die mit ihrem Leben und ihrer Sexualität schon abgeschlossen hat! Das gibts nicht! Ich war so etwas von geschockt! Ja! Diese Scheiß CDs von Unheilig und Ina Müller! Ich bin in die Küche gerannt und mußte erstmal flennen.«

»***«

»Korrekt! Der Toaster stand griffbereit. Ina Müller hat zu erst Feuer gefangen. Wie kommen die dazu, mir so einen Scheiß zu schenken? Fuck! Gut. Ich bin 33. Na und? Deswegen ist doch das Leben noch nicht vorbei! Die tun so, als wäre ich schon 30 Jahre verheiratet und nicht sie!«

»***«

»Nein, die haben nichts gemerkt. Die waren in ihrer Stube und haben den Franz beschenkt. Ich habe das Küchenfenster aufgerissen und wie eine Blöde den Mulm rausgewedelt. Dabei habe ich das Glas Letscho vom Küchentisch gerissen.«

»***«

»Nein, die essen den immer zum Nudelsalat und den schlesischen Weißwürsten. Eklig. Ich habe keine Ahnung, woher sie diese Unart haben. Aber das war nicht das Problem. Letscho haben die palettenweise im Schlafzimmer. Die Vorräte reichen bis zum Jüngsten Tag. Das ist der gute Spreewälder, weißt du?«

»***«

»Woher soll ich das wissen? Die kaufen den, glaube ich, immer ab Werk. Das kaputte Glas war, wie gesagt nicht das Problem. Aber wie ich da am Wischen war, fing es komisch an zu riechen.«

»***«

»Eben nicht! Laß mich doch mal ausreden! Es roch nach verbrannten Holz und nicht mehr nach Plaste. Der Qualm kam auch plötzlich nicht mehr vom Toaster, sondern aus dem Flur durch die Küchentür.«

»***«

»Richtig. Der Herr Prophet hat wahr geraten. Warum erzähl ich dir das alles, wenn du sowieso alles ahnst? Vielleicht kann er auch weissagen, wann mein Tochterherz hier erscheint? Melaaaaaaaaanieeeeeee! Was? Dann nimmst du meine Wrangler aus meinem Schrank! Das fällt auch nicht mehr auf.«

»***«

»Ich kann einfach nicht mehr. Das hat mit Inkonsequenz nichts zu tun. Ich reiße mir hier den Arsch auf und ich weiß eigentlich nicht warum. Wo soll das bloß hinführen? Ich könnte schlafen, schlafen, schlafen. Melaaaaniee! Die Oma ... Ach, egal. Der Baum brannte also. Die mit ihren Scheiß-Wachskerzen! Jedes Jahr brennt das Ding! Jedes Jahr habe ich dieses Theater. Aber die sind so etwas von therapieresistent. Irgendwie werden die mir auch immer ähnlicher. Oh Gott, ich könnte kotzen.«

»***«

»Ja, später. Wenn der Kaffee alle ist und meine Mutter hier auf der Matte steht. Dann kotze ich mir das ganze vergangene Jahr aus dem Hals. Versprochen. Aber jetzt erstmal das Gestern, also Weihnachten. Ich habe das Teil also gelöscht. Mit einem Schwung war der Baum aus und mein Wischeimer leer.«

»***«

»Ja, wo soll der Letscho jetzt wohl sein? Na, wo denn? Im Baum, an der Gardine, auf dem Teppich und in der Schrankwand. Aber der Baum war aus. Gelöscht. Von mir. Du, das sah total ulkig aus, wie die Paprikastreifen neben den Baumkugeln hingen oder langsam die Tapete runterrutschten. Der Franz hat sich bald weggeschmissen vor Lachen. Die Story glaubt ihm im Kindergarten keiner.«

»***«

»So in etwa. Mein Vater hat geflucht und dabei das Wort Scheidung, das erstemal zu Weihnachten gebraucht. Etwas besseres konnte meiner Mutter gar nicht passieren. Flugs ist sie in die Opferrolle geschlüpft und zum Mahnmal erstarrt. Naja, dann haben sie kurz durcheinandergeschrien, keiner hat – wie gewohnt – dem anderen dabei zugehört und schließlich sind sie – wie gewohnt – wieder zur Tagungsordnung übergegangen. Das heißt: Papa ist auf den Knien rumgerutscht, um die gemeinsame Basis, also den Teppich zu retten, und Mutti hat aufgetafelt. Meeelanieee! Was? Du siehst doch, daß ich jetzt telefoniere! Du mußt jetzt niemanden anrufen! Du sollst dir meine Wrangler ... Ach Scheiße!«

»***«


»Na, klar. So wie die fertig waren mit Spachteln, sind ich und Melanie verschwunden. Wir sind nach Hause gelatscht. Endlos. Dann bin ich unter die Dusche gehuscht und habe mir schnell die Zähne geputzt.«

»***«

»Genau. Das war völlig sinnlos. Aber egal. Ich muß wenigstens noch die Etikette wahren. Wäre ich bloß zu Hause geblieben! Aber was soll ich alleine Weihnachten zu Hause? Ein Buch lesen? Oder gleich mit bei meinen Eltern bleiben und fernsehen? Nein. Aber damit hat der Kerl gerechnet. Der hat eiskalt meine Notlage ausgenutzt. So ein Arsch! Lecker Essen! Zu Weihnachten! Ich hätte mir denken können, daß das nichts wird.«

»***«

»Keine Ahnung. Irgendwo im Internet. Den Überblick, wo bzw. in welchen Singlebörsen ich überall angemeldet bin, habe ich schon lange verloren. Klar, zu Weihnachten hat maximal eine Fidschi-Kneipe auf. Abholen wollte er mich. Haha! Das hat er auch! Mit seinem Müllauto. Drinnen ist das genauso verdreckt wie meins. Das hätten wir nehmen sollen! Da wären wir wenigstens noch bis in eine Schenke gekommen und nicht nur bis an die Tankstelle! Sprit alle! In seinem Auto und in der Tanke auch. Die hatten nur noch Diesel. Der Tankwagen wäre auf der Autobahn verschütt gegangen. Also sind wir dort geblieben.«


»***«

»Ja, na klar! Was sonst? Der Typ hinterm Tresen hat gute Musik aufgelegt und sogar zwei private Gläser für unser Büchsenbier rausgerückt. Ein ganz Netter! Und schnuckelig war der. Den sollte ich mir krallen! Wenn der zu Weihnachten Dienst schiebt ... Da weiß ich doch auch alles!«

»***«

»Erst ja. Dann kamen noch ein paar Penner. Aber die waren ganz nett. Mit dem Heini aus dem Internet hatten sie gleich einen guten Draht. Über Männerkram haben die geredet. Computer, Stoßdämpfer und ihre begangenen Heldentaten auf Arbeit. Egal, ich habe kaum hingehört und mich an den Tankwart rangeschmissen. Verhalten natürlich. Nicht so aufdringlich. Auf der Toilette waren wir ...«

»***«

»... um zu rauchen, du Blödmann! Nicht, was du denkst!«

»***«

»Ja früher! Früher sah die Welt ganz anders aus. Da konnte ich mir meine legendäre Kurzentschlossenheit noch leisten! Aber heute? Du ich bin 33! Weißt du, was das für eine Frau heißt? Früher ja! Da habe ich mir zu Weihnachten und zum Geburtstag was geschenkt! Meine aktuellen Kerle nämlich. Oder einen von ihnen. Die konnte ich mir ja wirklich schenken! Da habe ich mir etwas Gutes getan und mich getrennt. Heute ist das genau andersherum! Und nicht mal das. Ich könnte heulen! Und kotzen natürlich.«

»***«

»Nein, umbringen könnte ich andere. Da gibts genug Kandidaten, die ich meucheln würde. Egal. Jedenfalls gaben die Penner eine Runde nach der nächsten aus. Bier, Feigling, Bier und so weiter. Herrlich. Wie früher, als ich noch jung war.«

»***«

»Arschloch. Das war nach Christi Geburt. Egal. Plötzlich geht die Tür auf – und weißt du wer da reinkam? Meine Nachbarin!«

»***«

»Ja! Ja! Die alte Schreckschraube von gegenüber. Mich hat es ja fast umgehauen! Die Alte, die immer so eine vorbildliche Familienmutti raushängen läßt. 3 Kinder, einen Mann und die Bude immer Picobello. Die rammelt zum Heilig Abend rotzbesoffen in die Tanke! Aber nicht nur das! Die hatte einen Yeti im Schlepptau! Einen Mann! Ach, was sage ich! Ein Tier! Mirko heißt der und die würden sich schon länger kennen. Die ist bald in den reingekrochen! Wie kommt dieses Weib an so etwas? War die zum Familienausflug im Zoo und hat den in der Tierparktombola gewonnen? Ich begreife es nicht!«

»***«

»Wahrscheinlich. Die braucht einen Ausgleichssport für ihre stinklangweilige Familie. Das, was ich mir so wünsche! Eine ganz normale Familie! Und diese ..., diese ..., hat die so satt und bekommt als alternatives Schmeckerchen so einen Grizzly ab? Ich könnte ...!«

»***«


»Nein, es war ganz entspannt. Wir haben schön geschwatzt und der Yeti hat einen nach dem anderen ausgegeben. Bier, Wein, Whisky, Korn, Bier, Wein usw. Das wurde richtig lustig. Mein Typ aus dem Internet ist dann in sein Auto schlafen gegangen. Meine Nachbarin war auch irgendwie verschwunden. Aber das hat der Stimmung keinen Abbruch getan. Die Musik war herrlich! Der Grizzly und die Penner haben mitgesungen, die kannten sich wohl auch von früher und ich habe getanzt! Völlig losgelöst, von der Erde ...«

»***«

»Na klar auf dem Tisch! Wo sonst?«

»***«

»Klar haben die nur Stehtische! Na und? Das war egal! Ich weiß ja auch nicht mehr, wie ich da hoch gekommen bin! Aber wie wieder herunter, fällt mir gerade ein. Ach du Scheiße! Daher auch die Schramme! Orr, neee! Gut, das gehört eben dazu. Egal. Bei: ›Er gehört zu mir! Wie mein Name an der Tür.‹ Habe ich das Kühlregal Cross genommen und bin in die Backwaren geknallt.«

»***«

»Keine Ahnung. Von da ab, weiß ich nichts mehr. Das nächste war, daß du mich angerufen hast. Das ist jetzt auch egal. Meeeelanieeee! Gehst du mal an die Tür? Weißt du, was jetzt passiert ist? Mutti vor Ort. Ach du Scheiße und hier siehts immer noch aus ... Sag mal: Muß man seine Eltern rein lassen?«

Frohes Fest!

6 Kommentare:

  1. Weltklasse! ;o)

    Und wer würde sich über Ina Müller und Unheilig nicht NICHT freuen? Eben...

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  2. Ja, es gibt Frauen mit Klasse und Weltniveau. Schade das die alle auf Yetis stehen. *g*

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  3. Ich hoffe Du hast das lidlfreie Wochenende gut überstanden und gestern zum jährlich anstehenden Vergleich die Tabelle der Blutdruckwerte des vergangenen Jahres nicht vergessen. *g*

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  4. Zu vergleichen gab es da nicht viel. Meine Flatline liegt schon seit Jahren konstant unternormalnull. *g* Wie war das? Es ist doch schön, wenn man eine feste Größe im Leben hat. Denn entsprechenden Beitrag zum Zeitgeschehen kann ich ja als Silvester-Special nachschieben.

    Aber so ganz ohne Lidl – das war schon die Härte. ;-)

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  5. Frau Rot-Weiß-Erfurt28.12.2010, 17:11:00

    Da wir ja vor Weihnachten beide mal wieder den gleichen Gedanken hatten, kann ich Dir als (nachträgliches) Geschenk nur den Titel "Pädagogisch Wertvoll!!!" verleihen. Nicht nur für Deinen Hühnerhaufen bist Du als Mahner und Seher unersetzbar. Dank Dir habe nicht nur ich den Weg aus dem Baumarkt herausgefunden. Nein. Auch ein kleines Schneereh hat sich am 23. Dezember aufgemacht, um Heilig Abend bei mir Quartier zu beziehen..... Das herzhafte Lachen habe ich mir vorsichtshalber verkniffen. Aber das breite Grinsen ließ sich nicht vermeiden. *g*

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  6. Ergebensten Dank! Wenn ich dir jetzt noch erzähle was hier passiert ist ... *gggg*

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