Untergehen ist das Eine, unter der Oberfläche bleiben das Andere. ;-)

Sonntag, 2. Juni 2013

Der erste Löbtauer Wochenmarkt – ein Kurzbericht



Schade, ich hätte gern einmal die Panoramafunktion meiner Kamera voll ausgereizt, aber der erste Löbtauer Wochenmarkt am vergangenem Donnerstag, in seiner spartanischen Fülle, gab das nicht her.



Dem Org.-Büro des Veranstalters ist es nämlich gelungen, den Markt sehr übersichtlich zu halten und den Schwerpunkt auf die Kinderfreundlichkeit zu setzen. Hinter dem Verkaufsgeschehen bot eine Wiese genug Platz für deren drei Komponenten: Spiel, Spaß und Spannung. Zwar hätte das sanfte Grün auch Platz für Händler und ihre Stände geboten aber man tat gut daran darauf zu verzichten.



Die Wiese hätte unter dem Ansturm der Löbtauer Bürger ebenso gelitten, wie die Fläche mitten im Gelände des Marktes, durch die sich schon drei Stunden nach dessen Eröffnung eine Spur der Verwüstung zog. Natürlich brachten diese, eigentlich marktwidrigen, Zugeständnisse an die Lebensqualität der Besucher und Anwohner auch eine Verknappung der Angebotsvielfalt mit sich. Was ich aber nicht als nachteilig empfunden habe. Zum Einkaufen war ich beim Lebensmittelkrämer gegenüber und unter seinem Dach boten auch verschiedene Fachverkaufshändler ihr Waren feil. Was einem nicht zu verwundern vermag, ist doch die angrenzende Kesselsdorfer Straße ein El Dorado für Einkaufszentren aller Art. Das Einzige, was man vermissen könnte, sind biologische Eier und chemisch einwandfreier Honig direkt vom Erzeuger. Aber da steigt man einfach in die Straßenbahn, fährt nach Dresden und besucht einen Wochenmarkt.

Wenn ich das Anliegen der Marktinitiatoren richtig verstanden habe, geht es ihnen ja auch nicht um das Einkaufen, sondern um das Begegnen. Davon zeugten die schön auf dem Areal verstreuten und mit dem Hintergrund dezent harmonierenden Buchstaben, die den Markt plakatierten. Wenn sie nicht ein Hauch von Ökumene verströmten, dann einen von Begegnungsstätte. Der Bürger giert nach Begegnung, warum auch immer. Früher war das kein Problem sich irgendwo zu begegnen. Heutzutage braucht es dafür eine Stätte. Warum auch immer. Ich wiederhole mich. Wahrscheinlich fehlt es mir auch an Begegnung. Egal, jedenfalls scheint mir, daß der Löbtauer Wochenmarkt als solche taugt.



Der Markt selbst bot schon genug Stoff, um einen geneigtem Bürger in ein Gespräch zu verwickeln. Tobende, lustige und zu Streichen aufgelegte Kinder auch. Wenn es dem Veranstalter gelingt, den Markt an sein ursprüngliches Ziel, die Friedenskirche, zu verlegen, gibt es auch den seelischen Beistand ganz in der Nähe. Ich konnte mich dem Eindruck nicht verwehren, daß die Händler diesen dringend nötig hatten. Warum auch immer.

Fazit: Man sieht sich nächsten Donnerstag auf dem Markt. Zum Quasseln.

Um mit den Worten eines, sein Name ist mir entfallenen, Autoren bezüglich des Marktes zu schließen: »Es ist schon erstaunlich, was man mit einer Petition alles erreichen kann.« Näheres dazu verrät Onkel Google.

6 Kommentare:

  1. Diese Bilder... sprühen so vor... Leben!? Es scheint als wüssten die Eingeborenen, wie man ordentlich die Fichte brennen lässt! ;o)

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  2. Es sprühte eher von oben. Die Eröffnung lag wohl unter keinem guten Stern. Außerdem gebärdet sich der Kunde wie ein scheues Reh. Er muß langsam an etwas Neues herangeführt werden. Das klappt nicht beim ersten oder zweiten Mal.

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    1. Dann waren wir mal auf den Nachbericht in einem halben Jahr. Wenn man es so sieht, kann ich mir auch schon die anheimelnde Atmosphäre des Löbtauer Weihnachtsmarktes vorstellen. Ein Bockwurststand und einer mit heißem Tee. Wetten, dass es trotzdem nach Glühwein und so was duftet... wie auch immer: 2013 ist schon jetzt ein spannendes Jahr, aber dank der aufgeweckten LöbtauerInnen ist es kaum noch auszuhalten! ;o)

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    2. Ja, wir warten mal DEINEN Bericht ab. Fachlich fundierte Lageeinschätzungen von Jahresendzeitmärkten gehört zu deinem Ressort. Übrigens: Auf den Bildern erkennt man einen Pilsener Urquell Schriftzug. Der ist reine Attrappe. Bier gab es da nicht. Vermutlich hat der Bieronkel seinen Wagen gar nicht erst ausgepackt. Das lohnte nicht. Ähnlich werden andere Händler gedacht haben und sind wieder abgezwitschert.

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    3. Gute Idee, vielleicht lenke ich das Spaßmobil vorm nächsten Kulturstammtisch mal über Löbtau. Wenn es Löbtau dann noch gibt... Momentan kann man sich ja kaum vor Hochwasserpanik auf den nächsten Baum retten. AAAAAAAAARGH! ;o)

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  3. war auch mal kurz da. mir brannte die fichte zu wenig...

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