Untergehen ist das Eine, unter der Oberfläche bleiben das Andere. ;-)

Sonntag, 15. Mai 2011

Grundlagenforschung – Edeka/Hofbrauhaus


Laut Google-Statistik ist das Interesse – bundesweit – am neueröffneten EDEKA-Markt auf dem Gelände des ehemaligen Hofbrauhauses immer noch ungebrochen. Warum auch immer. Daher muß ich befürchten, daß sich ein Einkaufstourismus entwickeln wird, dem die Infrastruktur Dresden-Cottas nicht gewachsen ist, wenn der Anreisende sie nicht kennt, und sich nicht vorab über ihre Besonderheiten kundig macht. Sicher ist der moderne, motorisierte und in Einkaufsfragen bewanderte Globetrotter mit der neuesten Navigationstechnologie ausgerüstet, die es ihm ermöglicht den letzten Kiosk in jedem Dschungel dieser Welt zu finden, aber dieser Edeka steht nicht im Urwald, sondern in Cotta. Das ist definitiv etwas anderes.


Ein kleines Beispiel: Gibt man bei Google-Maps folgende Adresse ein: Cossebauder Straße, 01157 Dresden, landet man nicht am Lidl, sondern bei der Lebenshilfe e.V. auf der Cossebauder Straße in 01156 Dresden. Gut, das ist erstmal fast dasselbe, aber ich möchte nicht in einem Pflegeheim einkaufen. Korrekt ist also Bild 1. Nun wird sich dort der verdutzte Autofahrer fragen: Huch! Der Edekapfeil zeigt aber in den Lidl? Da will ich doch gar nicht hin! Diese Feststellung ist erstmal logisch und richtig. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder der Reisende gibt seine Edeka-Pläne auf und besucht den gewohnten Lidl, oder er läßt sich auf meine Anfahrtsskizze ein. Die dritte, empfohlene, Möglichkeit ist, einfach wieder nach Hause zu fahren. Der Lidl bietet zwar eine solide Grundversorgung und verfügt über ausreichend Parkraum, aber deswegen muß man nicht nach Cotta gurken. Und wer unbedingt in den Edeka will, kann das auch zu Hause tun. Ja – wird der unerschrockene, rüstige Rentner da rufen – aber zu Hause gibts im Edeka keine Lupe am Einkaufswagen! Da kann man ja das Kleingedruckte auf der Verpackung der Ware nicht erkennen und man weiß gar nicht, was man kauft! Da hat er Recht, der Rentner. Auf dem ersten, vergrößertem Blick. Auf dem zweiten, nachgedachten, muß er sich eingestehen, daß nur der Gott aller Lebensmittelchemiker weiß, was da alles reingerührt wurde.
Zurück zum Anfahrtsplan. Der sieht erstmal kompliziert aus.


Und er ist es auch. Den habe ich gestern Abend schnell zusammengezimmert. Da kommt es nicht auf Schönheit, sondern auf das Ankommen an. Egal. Fangen wir mit dem roten Punkt A an. Das ist die einzige Zufahrt zum Einkaufsparadies und sie ist nur links von der Hamburger Straße aus zu erreichen. Dies verdeutlicht die durchgezogene rote Linie vom Punkt 1 aus. Zumindest ist das die offizielle Variante. Der inoffizielle Schleichweg beginnt bei Bild 2.


Auf der Karte ist der Standort vermerkt, wo das Photo aufgenommen wurde, und der blaue Pfeil vermerkt dabei die Blickrichtung. Wir befinden uns also auf der Cossebauder Straße neben dem Lidl und blicken in Richtung Edeka. Gerade aus fahren geht zwar, aber vorn an der Kreuzung zwingt uns ein Pfeil rechts auf die Hamburger in Richtung Flügelwegbrücke und damit weg vom Edeka. Nun ist ein Zwingpfeil kein nicht zu bewältigendes Verkehrshindernis, aber ich rate dringend davon ab, ihn nicht zu beachten. Dresdens Straßenbahnfahrer sind harte Jungs und sie verstehen keinen Spaß, wenn man ihnen die Fahrt versperrt. Die drängeln einen in den Gegenverkehr, der oben von der Meißner Landstraße kommt. Dieser knallt einen dann bei Grün ungebremst in die Fahrerseite.
Aber es geht auch anders. Rauf auf den Lidl-Parkplatz und schnurstracks der rot gestrichelten Linie folgen. Das geht flink. Verkehrstechnisch herrscht da nicht die große Hektik, und man kann auch noch schnell auf der Sparkasse Geld holen oder seinen Glasmüll loswerden. Die grünen Punkte auf der Karte sind nämlich Wertstoffcontainer. Oben auf der Meißner Landstraße angelangt, drängelt man sich in die linke Geradeaus-Spur und biegt in die Aral-Tankstelle ein. Von dort führt die zweite, halboffizielle Einfahrt zur Kaufhalle ab.


Ist man noch auf der Meißner und sieht im Rückspiegel die Tankstelle, wie auf Bild 5, ist das auch kein Beinbruch. Man folgt jetzt der rot durchgezogenen Linie, die bei Punkt 2 beginnt.


Die beiden linken Fahrspuren führen am Edeka vorbei auf die Hamburger Straße. Dort wenden zu wollen kann man getrost vergessen. Mit etwas Mühe gelingt es einem auf der Bahnstraße, aber es geht viel einfacher. Man nutzt die rechte Fahrspur und biegt auf die Cossebauder Straße ab. Dort fährt man am Lidl vorbei (Bild 1) und biegt die nächste Straße links ab.


Das ist dann die Bahnstraße und von dort gehts weiter bis zur Hamburger Straße. Als Linksabbieger hat man hier etwas die Arschkarte gezogen. Am Besten ist es, wenn man beim Abbiegen auf die Hamburger sich in die linke Spur einfädelt und sich dann rechts reindrängelt.


Das muß zügig geschehen, sonst steht man vor der Aral-Tankstelle. Was auch nicht schlimm ist, kommt man von dort ja auch zum Edeka.

Die grünen Linien und Pfeile (B, C) zeigen die Ausfahrten bzw. die Fluchtrichtungen an. Das ist besonders Anfang Juni wichtig zu wissen. Da zelebrieren die Christen in Dresden ihren Kirchentag. Das hat mit dem Edeka nur dann etwas zu tun, wenn man weiß, daß die Anmeldungen zur Feierlichkeit von 3 auf 300.000 gestiegen ist, seit dem bekannt wurde, daß die Kaufhalle eröffnet wird. Diese hat übrigens von Montag bis Samstag, 7.00 Uhr bis 22.00 Uhr offen.

Was gibts noch zu sagen? Vielleicht, daß man dem Tankstellenpersonal freundlich zuwinken sollte, wenn man ohne zu tanken über ihr Grundstück brettert.

5 Kommentare:

  1. Diese Anfahrtsbeschreibung solltest du dir von Edeka bezahlen lassen! Nun stelle man sich noch vor, die inzenierst dort ein Wunder, also ne blutende Ananas auf der sprechenden Waage, oder so was. Dann Kirchentag... Prozession vom ALtmarkt zur Hamburgerstraße... Preiset Edeka! Aral statt amen. Da tun sich noch Möglichkeiten auf!

    Alelelejandro!

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  2. Vielleicht sollte die Ökumene die Preise im Edeka und an der Aral subventionieren. Das wäre ein echtes Wunder und ganz Dresden würde in die Kaufhalle und an die Tanke pilgern.

    Oder ... da drin ist doch ein Brunnen! Da gibts Wunderheilungen satt! Die bezahlt natürlich der Marktleiter. *g*

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  3. Die Möglichkeiten scheinen unerschöpflich zu sein!

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  4. Ich frage mich allerdings grad ernsthaft, wie die rüstigen Rentner, die ja nur mit ihrer geliebten Lupe die Preise erkennen können, den Weg dorthin finden sollen. Finden die ohne Lupe die Buchstaben auf ihrer Tastatur, oder gar auf Deiner Skizze? Und wenn, können die dann die Schilder auf der Autobahn lesen? ... Busreisen zu Lupe und Quasselwaage, Heilung garantiert ... wie wärs, til_o. - Lust auf einen neuen Job? Du kümmerst Dich ja bereits rührend um diesen Edeka.

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  5. Rentner sind findig, wenn es darum geht die Zeit totzuschlagen und um das nachzuholen, was sie meinen in ihren Leben versäumt zu haben. Die kennen die Eingabehilfe am Rechner und auch sonst alle Tricks um an ihr Ziel zu kommen. Alt genug sind sie ja. Die kommen auch mit meiner Skizze klar. So was schickes hatten sie in ihrer Jugend nicht und sie sind trotzdem im Panzer bis nach Stalingrad gekommen.

    Für den Job habe ich einen anderen Kandidaten. Den Sankt Löser. Der heilt durch bloßes Handauflegen ganze Einnahmen- und Überschußrechnungen. Oder Busreisegruppen. Ich zu meinem Teil bleibe autorisierter und staatlich anerkannter Nichtsnutz. *g* Mein Job auf diesem Planeten heißt beobachten und unauffällig auf Rettung warten.

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