Untergehen ist das Eine, unter der Oberfläche bleiben das Andere. ;-)

Samstag, 24. November 2012

Blickdicht 1

Zeitgenössische Photos und Gedanken, in loser Folge vorgestellt


Die Sage munkelt, das Ninjas ihre Sprößlinge schon in ihren ersten Monaten auf den harten Alltag eines Schatten-Kriegers vorbereiteten. Dazu schlugen sie mit Holzstöcken an die Wiege des Babys, setzten es Hunger und Kälte aus oder wirbelten es wild durch die Luft. So gestählt, war es den kleinen Rackern schon im Alter von 8 bis 9 Jahren möglich ihrer Arbeit nachzugehen. Historisch verbürgt ist ein tötender Dolchstoß eines Ninja-Kids gegen den Leibwächter irgendeines feinen Herrn, der darauf vom Papa des Kleinen gemeuchelt werden konnte. Heutzutage ist solche Kinderarbeit weitestgehend verboten, aber was soll besorgte Eltern davon abhalten, ihre Kleinen fit für die Kindertagesstätte zu machen? Dort geht es ja auch nicht zimperlich zu und man tut gut daran, den eigenen Nachwuchs schon früh auf das Leben vorzubereiten.


Mit dieser Schaukel zum Beispiel. Grell und bunt wie ein Schaufenster wirkt sie erst einmal verlockend auf jedes Kind. Man quetscht den Kleinen Sack da rein und wiegt ihn in den Schlaf. Wenn er pennt, beginnt das Fußballtraining mit ausgewählten Stadtteilkindern der näheren Umgebung. Dribbeln und auf das Tor knallen. Die quietschbunte Schaukel symbolisiert den Tormann. Aus eigenen Kindheitserinnerungen weiß ich, daß ein Tor nur dann zählt, wenn es den Tormann mit umnietet. Das war es eigentlich schon. Jeden Tag eine halbe Stunde Training und der Sproß ist so abgehärtet, das er später jeden Tag seinen Mann zu stehen vermag und auf den Beistand eines Schulpsychologen verzichtet werden kann. Es ist gar nicht so schwer, jahrhundertealtes Wissen heute noch erfolgreich zu nutzen. Es vermag dort helfend einzugreifen, wo die moderne Pädagogik jämmerlich versagt.

5 Kommentare:

  1. Sollte man mal einen der vielzitierten "letzten Straßenfussballer" dazu befragen. Ich ruf gleich mal Ralf Minge an.

    Die Zahl 1 im Titel läßt also auf eine tiefenrecherchierte, progressivliterarische und bunt bebilderte Serie hoffen. Und ich kann behaupten, seit der ersten Folge dabei gewesen zu sein.

    Wenn du mich also anrufen willst, ich stehe im Telefonbuch ziemlich weit hinten, unter "Z", wie Zeitzeuge.

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  2. Was sagt der Ralf? *g*

    Ich guck unter Octa nach. Geht schneller.

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    1. War blöd, Frau Minge ging ran, der Ralf musste gerade Abendbrot essen. Da ist sie kurz angebunden und vom Tisch steht Ralf nicht auf, während des Essens gehört sich sowas nicht.

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  3. haha, so in der art bin ich tatsächlich groß geworden. und ich bin resilient ohne ende.

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    1. Da hast du gute Chancen, als Lehrerin der Frühverrentung zu entgehen. ;-) Noch besser ist, auf dem Dorf großgeworden zu sein. Die Kinderbetreuung fand nach dem Schulhort durch die Dorfgemeinschaft und dem angrenzenden Wald statt. Praktisch war man da jede Minute in Lebensgefahr.

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